Kultursensible Pflege – warum sie heute wichtiger ist denn je

Allgemein

In einer Stadt wie Berlin, in der Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen und Lebenswelten zusammenleben, ist kultursensible Pflege kein „Zusatzangebot“, sondern eine grundlegende Haltung. Als Pflegedienst Mitte erleben wir täglich, wie entscheidend es ist, die individuellen kulturellen Hintergründe unserer Patient:innen zu verstehen, zu respektieren – und aktiv in die Pflege zu integrieren.

Doch was genau bedeutet kultursensible Pflege eigentlich? Und wie setzen wir sie in der Praxis um?

Pflege ist persönlich – und Kultur ist Teil der Persönlichkeit

Kultur ist weit mehr als Sprache oder Religion. Sie prägt unser Denken, Fühlen und Handeln – vom Umgang mit Krankheit und Alter bis hin zur Vorstellung von Hygiene, Nähe und Scham. Wer kultursensibel pflegen will, muss diese Unterschiede nicht nur anerkennen, sondern ihnen mit Offenheit und Respekt begegnen.

Für uns als ambulanter Pflegedienst heißt das: Wir begegnen unseren Patient:innen nicht nur als Pflegebedürftigen, sondern als ganzen Menschen – mit ihrer eigenen Geschichte, ihren Gewohnheiten und ihren Werten.

Ein muslimischer Patient, der seine Gebetszeiten einhalten möchte. Eine russischsprachige Seniorin, die sich in ihrer Muttersprache einfach sicherer fühlt. Oder ein Angehöriger, der bestimmte Rituale am Lebensende wünscht – all das ist Teil der Realität in der Pflege. Und all das verdient unsere Aufmerksamkeit.

Mehrsprachigkeit als Brücke

Ein zentrales Element kultursensibler Pflege ist die Sprache. Verständigung ist der Schlüssel zu Vertrauen – besonders in sensiblen Pflegesituationen. Deshalb ist unser Team bei Pflegedienst Mitte bewusst mehrsprachig aufgestellt. Wir sprechen u. a. Deutsch, Türkisch, Arabisch, Russisch, Kurdisch und weitere Sprachen, um Barrieren abzubauen und echte Verbindung zu ermöglichen.

Doch kultursensible Pflege geht über Worte hinaus: Auch Gestik, Mimik, Körpersprache und der Umgang mit Nähe und Distanz sind kulturell geprägt. Wir achten bewusst auf diese feinen Unterschiede – ohne Vorurteile, aber mit viel Einfühlungsvermögen.

Fachwissen trifft auf Menschlichkeit

Unsere Mitarbeitenden werden regelmäßig geschult – nicht nur in pflegerischen Standards, sondern auch in interkultureller Kompetenz. Denn kultursensibel zu handeln bedeutet auch, sich der eigenen Haltung bewusst zu werden: Bin ich offen für andere Lebensmodelle? Kann ich mich zurücknehmen, wenn andere Werte gelten?

Wir fördern ein Klima im Team, in dem Fragen erlaubt sind und Lernen erwünscht ist. So schaffen wir die Grundlage dafür, dass Pflegebeziehungen auf Augenhöhe entstehen – unabhängig von Herkunft, Religion oder Sprache.

Angehörige als Teil des Prozesses

Ein weiterer Aspekt, der uns wichtig ist: die Einbindung von Angehörigen. Gerade in kulturell geprägten Familienstrukturen spielen sie oft eine zentrale Rolle im Pflegealltag. Wir verstehen uns als Partner – nicht als Ersatz. Deshalb beziehen wir Angehörige aktiv in Entscheidungen und Abläufe mit ein, klären auf, hören zu und respektieren familiäre Rollen und Wünsche.

Unser Ziel: Würde in jeder Lebensphase

Kultursensible Pflege bedeutet für uns, Menschen in ihrer Vielfalt anzunehmen – nicht nur tolerierend, sondern wertschätzend. Sie hilft uns, Beziehungen aufzubauen, Ängste abzubauen und den Pflegealltag für alle Beteiligten menschlicher zu gestalten.

Gerade im Alter oder bei Krankheit ist das Gefühl, verstanden und angenommen zu werden, enorm wichtig. Es kann entscheidend dafür sein, wie jemand Heilung, Unterstützung oder sogar das Lebensende erlebt. Und genau deshalb ist kultursensible Pflege für uns nicht nur ein Konzept – sondern gelebter Alltag.

Fazit: Vielfalt als Stärke nutzen

Pflege ist Begegnung. Und jede Begegnung bietet die Chance, voneinander zu lernen. Für uns bei Pflegedienst Mitte ist die kulturelle Vielfalt unserer Patient:innen kein Hindernis, sondern eine Bereicherung.

Wir sind überzeugt: Wer Menschen wirklich sehen und verstehen will, muss über Standards hinausgehen – und genau das tun wir. Jeden Tag. Mit Haltung, Offenheit und dem Willen, Pflege besser zu machen